Lavendelöl gegen Angst anzuwenden, ist ein vielversprechender Therapieansatz.
Die rein pflanzlichen Inhaltsstoffe der Arzneipflanze können Betroffenen helfen, Angstzustände unter Kontrolle zu bekommen.
Die Gründe für eine Angststörung sind vielfältig. Leistungsdruck im Job, Prüfungsangst, Flugangst, Platzangst – es trifft Menschen, die mitten im Leben stehen. Manchmal lösen bestimmte Situationen ein Blackout aus, deren Ursache in der Kindheit liegt.
Der erste Weg führt zum Arzt, der Antidepressiva verschreibt.
Chemische Substanzen betäuben negative Gemütszustände, um den Betroffenen eine verbesserte Lebensqualität zu ermöglichen.
Nach dem Absetzen der Medikamente besteht ein hohes Rückfallrisiko für chronische Angstzustände, eine langzeitige Einnahme wiederum kann zur Abhängigkeit führen.
Lavendelöl gegen Angst und Unruhe
Der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia) hat eine lange Tradition in der Verwendung als Heilpflanze. Studien belegen, dass sein ätherisches Öl auf molekularer Basis starke angstlösende Wirkungen besitzt. (1)
Der Nachweis der Wirksamkeit bei der Behandlung psychischer Störungen führte zur Entwicklung von Silexan, einem standardisierten ätherischen Öl aus Lavendelblüten (2). Der Wirkstoff Silexan ist in Deutschland zur Behandlung von Angststörungen zugelassen (3) und wird unter der Bezeichnung “Lasea” vertrieben.
Nachweisbare Angstreduzierung
Mithilfe der Hamilton Anxiety Scale (HAMA-Skala) lässt sich die Intensität der Angst bestimmen. Die Teilnehmer der Studie sollten in fünf Abstufungen insgesamt 14 Symptome wie Atemstörungen, Schlafprobleme oder Herzklopfen beurteilen.
HAMA-Werte zwischen 17 und 24 stehen für eine geringe Angststörung, höhere Werte entsprechen einer schweren Angststörung. Im Ergebnis reduzierte bereits 80 mg Wirkstoff die Symptome, eine Dosierung von 160 mg führte zu deutlicher Besserung.
Damit übertraf der Lavendel Wirkstoff Silexan die Wirkung des Antidepressivums Paroxetin, womit die Vergleichsgruppe in der Studie behandelt wurde.
Wie wirkt Lavendelöl bei Angst?
Linalylacetat, einer der Hauptbestandteile des Lavendels, erzeugt einerseits den charakteristischen Duft der Blüten und Blätter, andererseits besitzt er eine positive Wirkung auf das Hormon- und Nervensystem, indem er:
- Reizüberflutung der Nerven verhindert
- Das zentrale Nervensystem schützt
- Übermäßige ”Gefühlsausbrüche” besänftigt
- Mehr Selbstsicherheit gibt
- Durch mehr Gelassenheit die Lebensqualität erhöht
Das Ester (5) regt durch seinen Duft die Serotoninausschüttung an. Dieses im Gehirn gebildete natürlich vorhandene Hormon hellt die Stimmung auf.
Die Volksweisheit “Schokolade macht glücklich” zielt auf den gleichen Effekt ab: Wenn wir einen Riegel naschen, produziert unser Körper Serotonin. (4)
Lavendelöl nicht pur einnehmen
Die innere Anwendung von reinem Lavendelöl ist nicht empfehlenswert. Das ätherische Öl kommt bei der Aromatherapie, der Verarbeitung in Cremes und in der Behandlung von Nagelpilz oder Hautpilz zum Einsatz.
Sehr entspannend wirkt ein Lavendelbad vor dem Schlafengehen oder ein Tee aus getrockneten Blüten. Direkter Kontakt mit den Schleimhäuten kann Reizungen verursachen und in hoher Konzentration sogar giftig sein.
Menschen, die unter Angstgefühlen leiden, wünschen sich eine sauber dosierbare, sichere Anwendung. Dies ermöglichen die frei verkäuflichen Lasea Kapseln.
Lasea Dosierung
Eine Weichkapsel enthält 80 mg Lavendelöl des Echten Lavendels. Falls der Arzt nichts anderes verordnet, wird pro Tag eine Weichkapsel mit reichlich Wasser im Sitzen oder Stehen eingenommen.
So kann sich eine stecken gebliebene nicht vorzeitig in der Speiseröhre auflösen und Beschwerden verursachen.
Gibt es Gegenanzeigen?
Da noch keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen, sollten folgende Personengruppen auf Lasea Kapseln verzichten:
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
- Personen, die unter einer Leberfunktionsstörung leiden
- Bei Allergie gegen Lavendelöl und Sorbitol
- Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit
Die Kapselhülle enthält Gelatine und ist daher nicht vegan.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind nicht bekannt. Zwar ist die Anwendungsdauer nicht begrenzt, doch falls die Symptome sich nach zweiwöchiger Anwendung nicht gebessert haben, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.(5)
Lavendel kann die innere Ausgeglichenheit wieder herstellen
Die Inhaltsstoffe wirken auf das zentrale Nervensystem, wodurch sich der Herzschlag, der Blutdruck und die Atmung regulieren. Auch die Bildung von Magensäure reduziert sich.
Fazit
Ganz gleich, ob Sie Lavendelöl als Kapsel einnehmen, in einer Duftlampe oder in einer pflegenden Lotion verwenden, die starken Wirkstoffe lassen innere Unruhe und Angst verfliegen. Dabei ist keine Erhöhung der Dosis nötig und das Suchtpotenzial ist gleich null.